Paprika selber ziehen: Giftig oder unbedenklich?
Selbst gezüchtetes Obst und Gemüse liegt auch 2025 wieder im Trend. Im Gemüsebeet stehen neben Klassikern wie Tomaten und Bohnen aktuell auch Paprika hoch im Kurs. Doch genau dieses Gemüse weckt bei einigen Hobbygärtnern den Verdacht, giftige Inhaltsstoffe zu besitzen. Ob es sich hierbei um ein Gerücht oder die Wahrheit handelt, zeigt der folgende Ratgeber.
Die Paprika ist nicht den Giftpflanzen zuzurechnen
Paprikas fallen weder als Gemüse noch als Pflanzen in die Kategorie der Giftpflanzen. Eine akute Gesundheitsgefahr geht insofern weder durch den Anbau im Garten noch den späteren Verzehr aus. Botanisch betrachtet sind Paprikas der Familie der Nachtschattengewächse angehörig. Das Gleiche gilt übrigens für Kartoffeln und Tomaten. In dieser Familie befinden sich jedoch tatsächlich einige giftige Mitglieder. Die wohl bekanntesten Vertreter der giftigen Nachtschattengewächse sind der Stechapfel und die Tollkirsche.
Samen aus dem Fachhandel reduzieren mögliche Gesundheitsrisiken
Eine der effektivsten Vorsichtsmaßnahmen für den Eigenanbau von Paprikas ist der Kauf von Samen oder Setzlingen aus einer vertrauenswürdigen Quelle. Dazu gehören in erster Linie Produkte, die in Fachgeschäften zum Kauf erhältlich sind. Diese Samen stammen aus einem kontrollierten Ursprung und weisen insofern keine gesundheitsbedenklichen Inhaltsstoffe auf.
Hobbygärtner sollten sich in der Auswahl nicht nur von den Augen leiten lassen. Handelt es sich um Zierpaprika, stehen die dekorativen Eigenschaften dieser Pflanzen im Vordergrund. Die Früchte weisen zumeist einen erhöhten Schärfegrad aus und sind nicht mit den klassischen Paprikas aus dem Supermarkt vergleichbar. Der Verzehr von Zierpaprika führt jedoch nicht zu Vergiftungserscheinungen.

Im eigenen Anbau fällt ebenfalls die Pestizidbelastung weg
Ein weiterer Punkt, der gegen die Giftigkeit von Paprika aus eigenem Anbau spricht, ist der fehlende Einsatz von Pestiziden. In der regulären Landwirtschaft kommen Pflanzenschutzmittel oder Insektizide zum Einsatz, um eine möglichst hohe Ernte zu erzielen. Im privaten Umfeld ist dagegen der Profit in der Anzucht von Paprikapflanzen nicht von erhöhter Bedeutung. Deshalb kommen wesentlich öfter rein biologische Mixturen zum Einsatz, um sich Schädlingen zu entledigen oder das Wachstum der Pflanzen zu beschleunigen. Die geringere Schadstoffbelastung ist in diesem Punkt als ein klarer Vorteil des eigenen Gemüsebeets zu werten.
Die Farbe der Paprika ist kein Anzeichen für giftige Inhaltsstoffe
Ein Gerücht, welches die Paprika als Gemüse seit Jahrzehnten begleitet, ist die Annahme, dass grüne Früchte giftige Inhaltsstoffe aufweisen. Als Beweis dafür wird in der Regel der bittere Geschmack von grünen Paprikas verwendet. Obwohl Bitterstoffe den Körper zur Vorsicht beim Verzehr von Pflanzen raten, ist mit diesem Geschmack dennoch kein Gift verbunden. Selbst angebaute grüne Paprikas zu essen, ist demnach nicht als gefährlich einzustufen.
Die grüne Farbe ist zudem kein Warnsignal, sondern lediglich ein Reifestadium der Früchte der Paprikapflanze. Im Laufe des Reifeprozesses wechseln die Früchte von den grünen Farbtönen erst zu Gelb, dann zu Orange und schließlich zu Rot. Im Laufe dieser Reifung verschwinden die Bitterstoffe und die Paprikas nehmen den bekannten süßlichen Geschmack an.

Vorsicht ist bei den Blättern und Stängeln geboten
Komplett ohne Gesundheitswarnung kommt der Anbau von Paprikas auf dem Balkon oder im Gemüsebeet dennoch nicht aus. Nicht für den Verzehr geeignet sind die grünen Blätter und Stängel dieses Nachtschattengewächses. Darin zu finden ist die chemische Verbindung Solanin. Dieser Inhaltsstoff dient für die Pflanze als natürliches Abwehrmittel vor Schädlingen sowie dem Schutz vor Krankheitserregern.
Die toxischen Eigenschaften von Solanin entfalten sich ab einer Einnahme von 1 bis 5 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Anzeichen einer einsetzenden Vergiftung mit Solanin sind unter anderem Durchfall, Erbrechen, Fieber und Magenschmerzen. Experten raten Hobbygärtnern dazu, Babys und Kleinkinder von den Pflanzen fernzuhalten. Die gleichen Schutzmaßnahmen gelten auch für Hunde und Katzen, deren Körper Solanin ebenfalls als Giftstoff aufnimmt.